Entlang des Glans und der Nahe säumen typischerweise Erlen und Weiden die Flussufer. Wie man unschwer erkennen kann, geht es den Weiden zurzeit nicht so gut. Spärlich beblättert, recken sie vermehrt trockene Äste über den Flusslauf.
Einen Hinweis auf die Ursache geben vermeintliche Regentropfen, die man schon mal bei sonnigem Wetter abbekommt. Früher hieß es dann eine Hexe habe gespuckt oder der Kuckuck wurde dafür verantwortlich gemacht. Heute weiß man, dass kleine Schaumnester an den Zweigen der Knackweide dafür verantwortlich sind. Die Weidenschaumzikade zieht in diesem Gemisch aus Pflanzensaft und Exkrementabsonderung ihre Larven groß. Wenn auch nicht angenehm, giftig sind die Tropfen für den Menschen nicht. Manchmal ist der Befall der Zikaden so groß, dass sich große feuchte Flächen unter den Baumkronen ausbreiten.
Schaumzikade, etwa0,5 cm groß Schaumnest an einer Knackweide
Wie die Eichen, die vergangenes Jahr vom Prozessionsspinner heimgesucht wurden, werden auch die meisten Weiden den flächendeckenden Befall überstehen. Vor drei Jahren machte sich der Buchsbaumzünsler in vielen Gärten über den immergrünen Strauch her. Viele Vorgartenbesitzer entfernten daraufhin ihre Buchsbaumbüsche. Vielleicht etwas übereilt, denn jetzt grünen sie wieder und der Zünsler hat seine Population wieder auf Normalmaß zurückgeschraubt. Anfang der neunziger Jahre machte sich der Schwammspinner -vor allem im Donnersbergkreis- über die Laubbäume her. Wenn man im Wald stehen blieb und lauschte, konnte man – leise knackend – die Fressgeräusche der Raupen hören. Weite Teile der Wälder zeigten sich mitten im Sommer braun, so dass schon über den Einsatz von chemischen Mitteln diskutiert wurde. Doch der „Spuk“ war nach zwei Jahren vorbei und die Wälder regenerierten sich. Auch wenn so ein Insektenbefall durchaus natürlich sein kann, spielt der Klimawandel mit seinen ausgeprägten Trockenheitsphasen eine beschleunigende Rolle. Die Zikaden jedenfalls mögen die Trockenheit und weniger resistente Bäume recken dann gerippeartig ihre Äste in die Luft und gehen ein.