Die zivilisierte Welt

Zivilisation ist gemeinhin ein positiv besetzter Begriff.  Als zivilisiert gelten Menschen, die gebildet sind und sich gesittet benehmen. Das Gegenteil davon wäre wild, ungezügelt, chaotisch. Zivile Preise sind erschwinglich. Ein Zivilist ist einer, der keine Uniform trägt und nicht dem Militär angehört. Darüber hinaus gibt es allerdings den Begriff der Zivilisationskrankheiten. Krankheiten, die „durch die mit der Zivilisation verbundene Lebensweise hervorgerufen“ werden.

Quelle:  https://de.wikipedia.org/wiki/Zivilisationskrankheit

Als Ursache der unten angeführten Zivilisationskrankheiten gilt ein Zusammenspiel aus genetischer VeranlagungLebensstil und Umweltbedingungen.

Risikofaktoren sind:

Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs stehen seit Jahren an vorderster Stelle der Todesursachen und wären im Grunde so einfach einzudämmen. (z.B. jeden 2. Tag eine halbe Stunde Dauerlauf, weniger zuckerhaltige Nahrungsmittel, Reduzierung des Fleischkonsums ). Wie die guten Vorsätze zu Beginn eines neuen Jahres, sind Verhaltensänderungen allerdings sehr schwer umzusetzen. Nur zu leicht fällt man zurück in gewohnte Verhaltensweisen.

Was ist gewonnen durch all die technischen Neuentwicklungen, wenn beispielsweise Kinder durch den Handygebrauch und Erwachsene durch PC-Arbeit in jungen Jahren kurzsichtig werden?  Kurzsichtigkeit bei Kindern nimmt kontinuierlich zu, weil sie immer weniger Zeit draußen verbringen.

Quelle:  https://taz.de/Augenarzt-ueber-Kurzsichtigkeit/!6058284&s=kurzsichtigkeit/.

Sind es die Rückenschmerzen wert, täglich Stunden im Auto zu sitzen?  Statt die eigentlichen Ursachen anzugehen, sucht man einen Arzt♀♂ auf und lässt sich Pillen verschreiben. Trotz Nebenwirkungen werden diese bereitwilliger geschluckt, als dass man das krankmachende Verhalten ändert.

Sinnbildlich dazu erzählen uns – allabendlich, kurz vor der Tagesschau –  sympathische Menschen von ihren Blähungen und Darmproblemen. Unter anderem ein etwas beleibter Mann, Typ Teddybär. Seine Frau sagt ihm, seine Probleme kämen vom deftigen Essen. Dann aber hat ein Apotheker ihm Kijimea empfohlen. Sein Problem ist damit „Wie weg“ und scheint gelöst. Er braucht sich keine weiteren Gedanken über Änderung seines Essverhaltens mehr machen. So die Schlussfolgerung, die in der Werbung nahe gelegt wird.

Sind die vermeintlichen Segnungen der Zivilisation nicht eigentlich Rückschritte?

Ein Blick aus dem Küchenfenster

Blühende Nachtkerze im Spätsommer 2024 Pixabay

Im Verlauf von vergangenem Herbst und Winter nahm ich mir immer vor, die kräftigen, verholzten Stauden der Nachtkerze zu entfernen.

Verblühte Nachtkerze

Irgendetwas hielt mich davon ab. Vergangene Woche sah ich dann beim Blick aus dem Küchenfenster, dass meine Zurückhaltung Sinn ergab. Mehrere Stieglitze (Distelfinken) pickten aus vertrockneten Blütenkelchen noch nahrhafte Samen heraus.

 Aufräumen -vor allem im Garten-  ist aus Sicht der Vögel und Insekten nicht immer sinnvoll.

Odernheim ist um ein kulturelles Objekt reicher.

Nicht weit vom Hildegard- Pilgerweg wurde am Karfreitag eine Steinskulptur enthüllt. Das Motiv: Ein Schwarzspecht. Der Steinmetz und Künstler Jochen Barth aus Simmertal (erlernte den Beruf u.a. bei Charly May) hat es geschafft, den großen Vogel lebensecht aus dem Stein heraus zu meißeln. Selbst die Wachheit und Agilität des Vogels wurden eingefangen.

Bei der Enthüllung waren -trotz ungemütlicher Temperaturen- immerhin zehn Leute zugegen und würdigten das Kunstwerk mit dem Lied: „Alle Vögel sind schon da“. Benno Gennies, der Auftraggeber, sieht in der Skulptur auch eine Art Mahnmal. Es soll bewusst machen, dass wir der Natur mehr Raum überlassen müssen. Vor allem Wälder sind einem zunehmendem Nutzungsdruck ausgesetzt: Wandersteige, Waldbaden, Windräder (6 Rotoren am Heddarter Hof warten auf Genehmigung), Friedwälder und Ruheforste, Jagd, Flow-Trails, Pump-Tracks und andere Sportevents sorgen für  Lärm und Störung der Waldbewohner. Immense Ressourcen werden durch traditionelle Forstwirtschaft zerstört.

Aus diesem Grund ist der Standort der neuen Skulptur nicht näher benannt. Nur wer zufällig auf sie trifft darf sich im Stillen an dem Fund, mitsamt der dortigen Umgebung, erfreuen.

Römer bauten in Odernheim Wein an

Bei Grabungen im Odernheimer Neubaugebiet an der Lettweiler Straße ist man auf eine römische  Weinkelteranlage gestoßen.  Aus dieser Zeit stammten u. a. schon die Funde einer römischen Villa und weitere Hinterlassenschaften, wie Mauer- und Säulenfragmente auf dem gleichen Gelände. Nach erfolgter Kartierung und wissenschaftlicher Einordnung schüttete man die damaligen Entdeckungen kurzerhand zu und ließ der Bebauung mit Einfamilienhäusern freien Lauf.

Im Schatten des Neubaugebiets sind die Funde aus römischer Zeit unter Sand und Steinen versteckt.

Die jetzt entdeckte Weinkelteranlage gilt jedoch als „archäologischer Sensationsfund“. Nach reiflicher Überlegung hat zwar die GDKE (Generaldirektion Kulturelles Erbe) wieder eine „Überbauung“ genehmigt. Doch dieses Mal heißt das, die Häuser, die dort noch gebaut werden, müssen in Stelzenbauweise errichtet werden. Dies wird die zukünftigen Bauherren und –frauen etwa 10.000 € mehr kosten, bietet aber auch Schutz vor Hochwasser und Murenabgängen. Der Ortsgemeinderat hält diese Mehrbelastung für zumutbar. Der große Vorteil: Die Ausgrabungen können freigelegt und begehbar gemacht werden. Die Flächen unter den Häusern bieten in den Hitzeperioden angenehmen Schatten. Sofern dort kein römisches Erbe geschützt werden muss, könnten Divane zu dionysischen Freuden bei einer Weinverköstigung einladen. Die Stelzen, mit Weinranken begrünt, bieten ein besonderes Flair, das wandernden Pilgern – vor der Besteigung des Stempelsbergs –  die nötige Motivation verschafft. Als Event könnte man die jährlich gekürte Miss Dirndl und ihre Mitstreiterinnen Weintrauben mit nackten Füßen pressen lassen. Im Zuge der Gleichberechtigung wäre dies natürlich auch mit den BürgermeisterInnen der lokalen Ortsgemeinden möglich. Touristisch gesehen wäre Ersteres sicherlich erfolgversprechender.

Scheint der neue Trend zu sein

Wie muss man diese Bezeichnung übersetzen?  Unsozial? Asozial? Das Wort „antisozial“ gibt es in meinem Duden nicht. Im Englisch-Wörterbuch ist „antisocial“  mit „gesellschaftsfeindlich“ übersetzt.

Wie auch immer. Es passt ins Bild, das derzeit von nicht wenigen Regierungen und Oppositionsparteien abgegeben wird. Allen voran die USA, die unter Trump mit Riesenschritten auf dem Weg zu einer Autokratie/Oligarchie ist.

Wie der ukrainische Präsident Selenskyj bei seinem Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten vorgeführt wurde, kann man schon als „asozial“  bezeichnen. Ob er keinen Anzug hätte, um der Würde des Ortes (Oval Office) zu entsprechen, wurde er gefragt. Der reinste Hohn, wenn man sich vor Augen führt, wie ein von Trump aufgebrachter Mob 2021 das Parlamentsgebäude stürmte. Die verurteilten Rädelsführer begnadigte Trump eigenmächtig als wiedergewählter Präsident.

Friedensplan !?

Wieso ist eigentlich noch keiner auf die Idee gekommen dem Verlangen Viktor Orbans (Ungarn) zu mehr Russlandnähe entgegen zu kommen. In der EU gibt es kaum Gemeinsamkeiten mit den anderen Staaten. Vereinbarungen werden von Orban regelmäßig torpediert. Eigentlich hat er es nur auf europäische Fördergelder abgesehen und will gleichzeitig billiges Gas aus Russland importieren. Im Tausch mit der Ukraine könnte sich Ungarn als Vasallenstaat Russlands anbieten.  Die Ukraine käme rein in die EU – Ungarn dürfte raus: Und schon steht der Friedensplan. Ich glaube Trump würde die Idee gefallen.

Qual der Wahl

Da gibts nur zwei Meinungen

Um mal ein wichtigeres Thema als Zuwanderung und Asylrecht in den Fokus zu rücken, habe ich die Verkehrspolitik der Parteien in Augenschein genommen. Der Übersicht halber, beschränke ich mich auf das Thema „Tempolimit“.

— Der Verkehr soll übrigens für 22% der Treibhausgasemissionen verantwortlich sein! —

In der Ampelkoalition ist das Vorhaben ein Limit zu erlassen seinerzeit an der FDP gescheitert. Zur Begründung der Ablehnung führte der Verkehrsminister das Fehlen von Verkehrsschildern an. Volker Wissing, der verantwortliche Minister, ist immer noch im Amt.  Laut einer Umfrage des Umweltbundesamtes 2024  wären über 60%  der Deutschen für ein Tempolimit.

Der alltägliche Wahnsinn !?

CDU,  AFD, FDP und BSW sind gegen Tempobegrenzung auf Autobahnen.

Die Gründe für eine Ablehnung könnten auf folgenden Ansichten beruhen:

  • Man will es sich mit den eingefleischten Autofahrern und der Autoindustrie nicht verderben (Wählerstimmen, Parteienfinanzierung).
  • Man nimmt die Klimakatastrophe nicht ernst.
  • Angst vor Veränderungen
  • Schildermangel, hoho

Die SPD, Die Linke und Die Grünen sind für ein Tempolimit auf Autobahnen. Die Linke ist für ein Tempolimit bei 120 km/Std. SPD und Grüne bei 130 km/Std.

Die Gründe für ein Tempolimit sind m. E.  im SPD-Wahlprogramm gut auf den Punkt gebracht:

Ein Tempolimit bringt so viele Vorteile, dass man fast gar nicht begründen kann, es nicht einzuführen. Wir hinken hier im europäischen und internationalen Vergleich massiv hinterher. Wenn ein Tempolimit Menschenleben schützt, warum tun wir das nicht? Wenn ein Tempolimit Stress, Staus und Unfälle massiv reduziert, warum tun wir das nicht? Wenn ein Tempolimit gut für die Natur, das Klima und die umliegende Wohngegend ist, warum führen wir es nicht ein? Es ist Zeit.

Fünfjähriges Jubiläum

Pixabay

Ob der Kriege, Politwirren und anstehenden Wahlen ist das fünfjährige Jubiläum des „Odernheimer Blocks“ beinahe untergegangen. Dank der vielen Emails und Glückwunschschreiben bin ich dann doch noch darauf aufmerksam geworden. (Vielen Dank dafür. Ich werde jede Email beantworten, brauche aber noch etwas Zeit). So will ich es nicht versäumen, wie zu jedem Jahresbeginn meine Statistik vorzulegen:

Im Jahr 2024 wurden 26 Beiträge veröffentlicht.

Ca. 10800 Klicks zeugen von regem Interesse, das sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt hat.

Im Schnitt hatte jeder Beitrag ca. 415 Klicks. (2024 :  250)

Den größten Zuspruch bekam der Artikel zu den Bauernprotesten: 1102 Leser♂♀

Ich danke euch für euer Interesse und fühle mich ermutigt aktiv ins  6. Jahr  zu gehen.

Liebe Grüße

Seien Sie gegrüßt!

Fernsehmoderatoren von Nachrichtensendungen und anderen Formaten scheinen sich zurzeit gegenseitig überbieten zu wollen. Viele bemühen sich mit einer wiederkehrenden Begrüßungs- oder Verabschiedungsformel eine Art Wiedererkennungswert zu schaffen. Der möglicherweise Erste,  der dies praktizierte war Heribert Faßbender. Mit einem „Guten Abend,  allerseits“ begrüßte er in den achtziger und neunziger Jahren regelmäßig die Zuschauer der Sportschau und kultivierte dies so weit, dass es zu seinem Markenzeichen wurde.

Etwas gestelzt wirkt es hingegen, wenn beispielsweise Markus Gürne seinen Bericht zur Börsenentwicklung abschließt mit: „Einen schönen Abend, wo auch immer sie uns zusehen“. Oder Ingo Zamparoni, der als Ausgleich zu den vielen schlechten Nachrichten der Tagesthemen sich mit  „Tschüss, und bleiben sie zuversichtlich“ verabschiedet. „Machen sie es gut, wo auch immer sie sind“ wünscht Dunya Hayali vom Heute-Journal. Man merkt dem Satz an, dass hier mehrere Verantwortliche darüber gebrütet haben, was man denn Nettes zum Abschluss der Sendung wünschen könnte. Sympathisch hingegen finde ich die Verabschiedung von Gerhard Scobel, Leiter des Wissenschaftsmagazin „Scobel“, wenn er nach hoch komplexen Themen und seinem Resümee einfach „Und Tschüss“ sagt.

„Wer du auch bist, wo auch immer du dich aufhältst, ganz egal was du gerade tust, lies doch mal wieder einen Beitrag in meinem Block!“