Die olympischen Spiele waren im wahrsten Sinne des Wortes großartig

Einzug der Riesen bei den Ballspielen

Schon 1978, als die deutschen Handballer unter dem Trainer Vlado Stenzel Weltmeister wurden, hatte  Stenzel die Erkenntnis, dass er zwar Männern das Handballspielen beibringen kann, aber nicht die Fähigkeit hat zu klein geratene Spieler zum Wachsen zu bringen. Folglich machte er sich auf die Suche nach Riesen. Kurt Klühspies und Erhard Wunderlich (2,04m) waren seinerzeit zwei davon.

Die Erkenntnis hat sich flächendeckend durchgesetzt. Im Basketball musste der 2,24m große Victor Wembanyama nicht mal mehr springen um beim „Dunking“ den Ball von oben durch den Ring zu stopfen. Seine Mitspieler waren nur unwesentlich kleiner, dafür aber um einiges kräftiger. Da Basketball nicht mehr wie früher ein sogenanntes körperloses Spiel ist, haben Leichtgewichte kaum noch Chancen sich unter dem Korb durchzusetzen.

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Im Handball stehen ähnliche Schrankkoffer (durchschnittliche Körpergröße knapp unter 2m) aufgereiht an der Halbkreislinie. Wer es wagt dort einen Wurf anzusetzen wird durch muskelbepackte Arme kompromisslos zu Boden gerissen. Im Handball gilt das als gute Abwehrarbeit, die in der Regel nur mit einem Freiwurf geahndet wird und dem Gegner den Ballbesitz zuspricht. Kein Terrain für Leichtgewichte.

Auch im Volleyball zeigt sich ein ähnliches Bild: Riesen, die fast im Stand über das Netz gucken können, donnern beim Schmettern den Ball locker ins 3m breite Vorderfeld. Hier sollte man die Netzhöhe meiner Ansicht nach der durchschnittlichen Körpergröße der SpielerInnen anpassen.  Chancengleichheit ist sonst nicht mehr gegeben. Taiwans Männer beispielsweise haben bei einer Durchschnittsgröße von 1,88 m gegenüber dem deutschen Team 2,00 m deutlich schlechtere Voraussetzungen. Auch wenn es einen Libero (weibl. Libera) gibt, der meist ein kleiner wendiger Spieler ist und die Aufgabe hat die Bälle den Angriffsspielern zuzuspielen. In der Taktik-Auszeit schaut er zu den anderen Spielern auf.

In den Kraftsportarten Gewichtheben, Ringen und Boxen hat man das Problem durch verschiedene Gewichtsklassen gelöst. Auch beim Rudern gibt es eine Klasse für Leichtgewichte. Hier hat man dem olympischen Fairnessgedanken Rechnung getragen.

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