sagte seinerzeit Trude Unruh, streitbare Vorsitzende der Seniorenpartei „Die Grauen Panther“. (Wer erinnert sich noch?). Bei den Berliner Landtagswahlen im Jahr 2006, erreichte sie mit ihrer Partei immerhin 3,7 % der Stimmen und ließ damals in einer Talkshow diesen Satz verlauten: „Die Zukunft ist grau!“ Sie hat damit – quasi visionär – recht behalten. Nicht nur, dass es total chic geworden ist Ein- und Zufahrten, ja sogar Hausfassaden in allen Schattierungen von Grau bis Schwarz zu gestalten, nein, selbst die Autos nähern sich sukzessive einander an: metallic grau, schwarz, hellgrau, staubgrau, silbergrau, anthrazit usw. Dies fiel mir zunächst in Köln auf und fand dann die Bestätigung für diesen Trend auch in Odernheim.
In der Zeitung las ich, dass nur noch selten bunte Autos gekauft werden. Sie haben einen sinkenden Anteil von 21 %, aber angesichts der grassierenden Krisen und Kriege sind die tristen Farben wohl Ausdruck unserer Zeit.
Ein Blick in Möbelprospekte bietet das gleiche Bild: Lederbezug anthrazit, Metallfüße schwarz. Damit man nicht immer grau oder schwarz benennen muss, versteigen sich die Möbelanbieter schon mal zu Phantasiebezeichnungen wie: „cowboy-grey“, „trend“ oder „smarttouch grey“. Im Möbelprospekt hat dann häufig eine attraktive junge Frau die Aufgabe sich mit ihrer Kleidung dezent vom Sofadesign abzuheben. Sie setzt sozusagen einen farbigen Akzent. Zugegeben, grau lässt sich mit kontrastierenden Farben oft wunderbar kombinieren, zurzeit wird es aber eher selten getan und das Ergebnis ist häufig düster. Ich will ja nicht schwarz malen, aber „bunt und fröhlich“ sieht anders aus.