Wen sollte man wählen? Zur Auswahl stehen die Vertreter von CDU, SPD und der Wählergruppe Gründonner (WGG).
Auf der Grundlage, der an die Haushalte verteilten Werbefaltblättchen und eines Interviews des Bürgermeisters im Öffentlichen Anzeiger, habe ich folgende kritische Anmerkungen:
Den Verkehr beruhigen wollen alle. Wie, weiß man noch nicht. Die CDU möchte dazu den Ausbau von Ortsstraßen und Wirtschaftswegen!? vorantreiben.
Die Windkraft schreibt sich laut Wahlflyer nur die CDU auf die Fahnen und erhofft sich durch die Windräder einen finanziellen Schub, der vor allem dem Kitaneubau zu Gute kommen soll. Das ist geschickt miteinander verknüpft, macht den Plan, sechs Windräder in den Moorplacken zu setzen aber nicht besser. Die Wählergruppe Gründonner bezieht zumindest auf ihrem Flyer nicht konkret Stellung zu dieser Planung. Nur am Rande erwähnt sie, sich für erneuerbare Energien einsetzen zu wollen. Für die SPD scheint laut Flyer der Bau von Windkrafträdern in der Odernheimer Gemarkung kein Thema (mehr) zu sein. Es gab mal die Bürgerinitiative „Gegenwind“, bei der sich einige Mitglieder der CDU vehement gegen den Bau von Windrädern wehrten. Sie haben sich um 180° gedreht und gehören nun zu den Befürwortern. Das zeigt wie kontrovers dieses Thema nach wie vor ist. Man kann davon ausgehen, dass die Mehrzahl der Odernheimer Bürger sich nicht unbedingt für die Umsetzung der Pläne begeistert. Aber Genaues weiß man nicht. Nahezu ohne Bürgerbeteiligung ist der Bau beantragt worden. Ohne ein Meinungsbild der Odernheimer einzuholen, ohne jeglichen Diskurs, scheint man das Projekt „unter dem Radar“ durchzuziehen. Ich empfinde die Vorgehensweise des Ortsgemeinderats als skandalös.
Bezeichnend für die mangelnde Informationspolitik sind die spärlichen Mitteilungen auf der offiziellen Homepage von Odernheim. Unter „Verwaltung“ > „Sitzungsprotokolle“ findet sich nur eine einsame Niederschrift, datiert auf den 14.03.2019! Unter dem Punkt „Bürgerinfo“ werden lediglich Adressen präsentiert. Umso lobenswerter ist es, dass zumindest SPD und WG Gründonner sich für mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz einsetzen wollen. Die WGG benennt sogar konkrete Ansätze für die Umsetzung (Jugendrat, Seniorenbeauftragte, projektbezogene Dialoge, Spielleitplanung). Für die CDU ist es kein Thema.
Ansonsten sind die Wahlversprechen der Parteien sehr allgemein gehalten oder in Form von Schlagwörtern äußerst unkonkret und wenig aufschlussreich.
Hier ein paar Beispiele:
- Moderne Jugendarbeit!?
- Unsere Gemeinde soll ihre Natürlichkeit bewahren?!
- Intakte Infrastruktur!?
- Umsetzung von Agroforst!?
- Verschönerung des Ortsbildes!?
Lobenswert finde ich den Flyer der WG Gründonner, die ihre Ziele wesentlich konkreter und greifbarer formuliert als ihre Konkurrenten.