ist der Titel einer TV-Dokumentation, die mal wieder dazu angetan ist an der Vernunft der Menschheit zu zweifeln.

Zu sehen in der ARTE- Mediathek:
https://www.arte.tv/de/videos/111778-000-A/retten-baeume-den-planeten
Auf den Weltklimakonferenzen 2020 – 2022 verkündeten u. a. Boris Johnson, E. Macron und D. Trump große Aufforstungsprogramme. Eine Billionen Bäume sollen eine Fläche von der Größe Belgiens bewalden und ökologische Wohltaten verbreiten. Sogar ein Pflanzprojekt im Ausmaß der Landesfläche Indiens wird angekündigt. An der Pflanzung von Bäumen scheint nichts falsch zu sein. Es kann unserem Klima ja nur zu Gute kommen, ist die gängige Ansicht. Minister können einer wohlwollenden Presse sicher sein, wenn sie ihr Jackett beiseitelegen und hemdsärmelig mit ein paar Schäufelchen Erde einen Setzling verpflanzen. Doch wenn man der TV-Dokumentation folgt, erweist sich die Mehrzahl der gigantischen Aufforstungsprojekte als Riesenschwindel. Egal, ob in Frankreich, Indien, Portugal oder Brasilien: Die – eigentlich dem Naturschutz dienenden – Gelder sind bei näherem Hinschauen nicht mehr als Fördermittel für die Holzindustrie. Monokulturen von schnell wachsenden Eukalyptusbäumen. Schier endlose Reihen an Douglasien oder Akazien werden maschinell verpflanzt, in großen Maßstab hochgezogen und verarbeitet. Der stetig wachsende Bedarf an Papier und Verpackungsmaterial verspricht maximalen Reibach auf Kosten der Natur. Mit Hilfe der genehmigten Fördergelder werden sogar bestehende Wälder mit schwerem Gerät platt gemacht und völlig zerstört. Das Gelände wird dann mit „kompatibleren“ Baumarten bestückt. Das Ergebnis ist erschreckend:
- Eukalyptusbäume, die wie Zunder brennen.
- Monokulturen, die Artenvielfalt nicht zulassen, aber sogenannten Schädlingen Vorschub leisten.
- Irreparable Schäden am Wasserhaushalt und den betroffenen Böden.
- Holzplantagen, die keinem Sturm standhalten.
Die Dokumentation deckt noch einiges mehr an Ungereimtheiten auf (siehe obigen Link).

Was im Großen passiert, geschieht auch im Kleinen.
Der „Öffentlichen Anzeiger“ vom 27.10.25 berichtet unter dem Titel:
„100 Weißtannen gepflanzt.“
von engagierten Feuerwehrleuten in Bärenbach, die mit ihren Kindern einen sinnvollen Beitrag zum Naturschutz leisten wollten. Dies ist lobenswert. Aber, dass der einbezogene Förster, Tobias Helfenstein, und ein Hochschulstudent für Forstwirtschaft eine „Baumpflanz-Challenge“, als einen Akt für die Natur verkaufen wollen, empfinde ich als skandalös. 100 Weißtannen, schön in Reih und Glied gesetzt, sollen zu den bestehenden Douglasien mehr Stabilität schaffen.
„Uns geht es nicht um Wertholz, sondern um Artenvielfalt und naturnahen Waldbau“ wird Förster Helfenstein zitiert, der übrigens VG Bürgermeister in Kirn werden möchte.
Bei der Anpflanzung von 100 Nadelbäumen kann man jedoch von einer Holzplantage sprechen. Mit der Natur hat dies rein gar nichts zu tun. Wie soll in einer Monokultur Artenvielfalt entstehen? Außerdem ist bekannt, dass die Weißtanne nach dem Fichtensterben der neue „Brotbaum“ für die Holzwirtschaft werden soll. Ob sich jedoch die Weißtanne für unsere Breiten eignet, ist völlig ungewiss.

Natürlich ist es legitim, dass die Holzwirtschaft nach Wegen sucht auch zukünftig genügend Rohstoff zu generieren. Die Baumpflanzaktion in Bärenbach sollte dann aber auch diesem Aspekt offen zugeschrieben werden.
Hier – vor allem Kindern – zu suggerieren man täte etwas für die Natur, fürs Klima und für Nachhaltigkeit, halte ich schlichtweg für Verdummung. Vor allem von Forstamtsangestellten erwarte ich mehr Kenntnisse über die Ökologie eines Waldes, zumindest aber mehr Ehrlichkeit über das, was sie mit ihrem Handeln bezwecken.
