Vor knapp zwei Wochen fand zum 35. Mal der Volkslauf „Rund um den Disibodenberg“ in Odernheim statt. Vom TVO wie immer gut organisiert, begaben sich mehr als hundert Teilnehmer auf die Strecke. Damit sich keiner verläuft, war ich einer von mehreren Streckenposten und beobachtete Folgendes:
Bei dem Lauf der SchülerInnen hatte sich ein etwa 13jähriges Mädchen überschätzt und war zu schnell angegangen. Sie japste nach Luft und musste ins Gehtempo übergehen. Ein Vereinsbetreuer nahm sich ihrer an und gab den gut gemeinten Tipp: „Nimm die Arme hoch und dann tief durchatmen!“ Später sah ich eine ähnliche Szene. Der Ratschlag war der gleiche.
Doch ist das wirklich eine Hilfe? Ich sage dazu ein klares „Nein“. Jeder kann es direkt ausprobieren. Kann man besser einatmen, wenn die Arme nach oben gestreckt sind oder wenn sie entspannt seitlich am Körper herunterhängen? Schaut man sich beispielsweise professionelle Mittelstreckler (400m-1500m-Läufer, die beim Endspurt oft an, bzw über ihre Grenzen gehen) beim Zieleinlauf an, lassen sie sich fallen oder sie nehmen diese Haltung ein:
Beide Positionen sind keiner Lehre entsprungen. Der Körper folgt einem natürlichen Bedürfnis. Die Haltungen sorgen dafür, dass Brust- und Rumpfmuskulatur entspannt bleiben. So kann sich das Zwerchfell frei senken und heben, genauso wie die Rippen. Mit dem Heben der Arme bringt man Spannung auf den Brustkorb und erschwert die Atmung. Es spricht aber nichts dagegen, es beim erfolgreichen Überqueren der Ziellinie zu tun.