Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Anzahl der Leute, die von ihr überzeugt sind. Paul Claudel
Fanatiker: Ein Mensch, der seine Meinung nicht ändern kann und sein Thema nicht ändern will. Winston Churchill
Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Anzahl der Leute, die von ihr überzeugt sind. Paul Claudel
Fanatiker: Ein Mensch, der seine Meinung nicht ändern kann und sein Thema nicht ändern will. Winston Churchill
Die Art der Protestaktionen stammt aus dem letzten Jahrhundert und ist symptomatisch für die Haltung der Landwirte. Ungeachtet aller Umwelt- und Klimakatastrophen trägt man seinen Teil zur Luftverschmutzung bei. Würde der Agrardiesel nicht subventioniert, hätte man sich vielleicht über alternative Protestformen Gedanken gemacht. Auto-Korsos und Ähnliches sollte man generell verbieten.
Seit Jahrzehnten wird die Landwirtschaft mit dem zurzeit zweitgrößten Budget (ca. 60 Mrd. Euro) an Subventionen gepäppelt und der Erfolg eines Bauernpräsidenten bemisst sich offensichtlich an der Generierung von EU-Geldern. Bei der zugegeben schwierigen Entflechtung und Gestaltung von Preisen, Tierhaltung, Anbaumethoden und Mengenvorgaben innerhalb der EU braucht es Kreativität, die durch die regelmäßige Zahlung von Subventionen mit der Zeit zu verkümmern scheint. Lobbyismus, Verflechtungen durch Ämterhäufung (Bauernpräsident Rukwied hat allein 18 Ämter in Vorständen u.a. der Agrar- und Lebensmittelindustrie inne), und undurchschaubare Netzwerke bilden ein nahezu undurchdringliches Dickicht, dass für den Machterhalt sorgt. Und trotzdem stimmt die Kasse nicht, obwohl der Bauernverband maßgeblich die Agrarpolitik mitbestimmt und politischen Einfluss wahrnimmt. Eine spürbare Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Bauern ist nicht zu erkennen.
Auch um den Naturschutz ist es nicht gut bestellt. Völlig uneinsichtig werden jegliche Versuche die Landwirtschaft auf eine ökologisch vertretbare Basis zu stellen als Zumutung empfunden und entsprechend torpediert (siehe: u.a. Insektenschutzgesetz 2022). Selbst verursachte Umweltschäden werden negiert. Dass die Bauernvertreter im Grunde nichts ändern wollen, zeigte sich im Zusammenhang mit der Gülleverordnung 2020. 20 % weniger Gülle sollte auf den Feldern ausgebracht werden, da Nitrat das Trinkwasser zunehmend verseuchte. Ein Aufschrei ging durch die Bauernschaft. Allen Ernstes machte man den Vorschlag, man solle den Nitratgehalt doch an anderen Messstellen überprüfen. Um den Bürgern vorzugaukeln, dass die Landwirte sich auch um die Ökologie sorgen, werden gerne Blühstreifen kolportiert, was sich auf der gleichen Ebene bewegt wie Ankündigungen der Plastikindustrie auf Luftballonhalter und Wattestäbchen aus Plastik zu verzichten. Ein Armutszeugnis.
Dramatische Verluste bei Vögeln und Insekten scheinen bei den Bauern keine Alarmglocken klingeln zu lassen. Im Gegenteil scheinbar unkritisch setzt man voll auf den Einsatz von chemischen Mitteln (Glyphosat, Neonicotinoide, krebsauslösende Herbi-, Pesti- und Fungizide). Die Verbindungen von Chemie- und Pharmaindustrie mit der Landwirtschaft sind eng genug, dass es den mächtigen Konzernen nicht schwerfällt Studien in Auftrag zu geben, die den Vertrieb und Einsatz der Gifte rechtfertigen und verharmlosen. Auf der Strecke bleiben die natürlichen Ressourcen, wie saubere Luft, gesunde Böden und Gewässer. Gesundheit von Tier und Mensch wird wissentlich massiv gefährdet.
Auch die Ernährungssicherheit wird gerne als Argument hervorgekehrt, um ein wenig Verunsicherung zu verbreiten und die Verdienste der Bauern ins rechte Licht zu rücken. Wessen Ernährungssicherheit ist da eigentlich gemeint? Die des Viehs oder die der Bauern? Die der Bevölkerung wohl kaum, wenn über 60 % der landwirtschaftlichen Flächen der Produktion von Tierfutter dient. Auch wenn es ums Tierwohl geht, stehen Landwirte gerne auf der Bremse, begleitet von dem altbekannten Ruf nach Subventionen.
Vor dem Hintergrund der aufgeführten Verhaltensweisen der Bauern haben sie nicht meine Solidarität. Mal ganz abgesehen von dem denkwürdigen Auftritt am Fährhafen in Schlüttsiel.
Ca. 10 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sind Ökolandbaubetriebe. Sie sind nicht die Adressaten dieses Artikels!
Quellen: NABU-Studie: „Agrarlobby in Deutschland“ und
Wikipedia unter „Deutscher Bauernverband“
2023 gab es 24 Beiträge mit insgesamt 5836 Klicks.
Die meisten Follower (713) hatte der Artikel „2023 Ein Jahr der Bescheidenheit?“ Im Schnitt hatte jeder Beitrag 250 LeserInnen. Das ist unwesentlich weniger als im Vorjahr, erklärt sich aber durch die zweimonatige Pause zu Beginn des Jahres.
Der „Odernheimer Block“ wünscht allen Lesern und Leserinnen alles Gute für das Jahr 2024
„Balthasar der Brillenbär“ ist ein spannendes Buch für Kinder ab 4 Jahre. Geschrieben und illustriert vom Odernheimer Autor Benno Gennies.
Bei Interesse mit Hilfe der Kommentarfunktion (Doppelklick auf Überschrift dieses Beitrags) Kontakt aufnehmen. Erhältlich ist das Buch auch im Dorfladen und im Minimarkt.
Ein kleines Dorf, die Kirche in der Mitte Schwarz, hebt sie sich von der Dämmerung ab Anheimelnde Lichter vereinzelt in den Häusern. Aber mich zieht das Polarsternlicht Eine weite Wand ganz oben der Stern Pan ruft mich und ich komme zum Meer Das Wasser umspielt meine nackten Füße Eiskalt umschließt mich die See, dunkel … Aber mein Ziel ist der warme Horizont Ersehnte Ruhe direkt unter dem Stern. Ich fühle die Dämmerung wird mein Morgenlicht Mein Körper wird warm, heiß wächst in mir die Kraft zu kraulen in die Unendlichkeit Mein rot schäumendes Temperament wird im Zaum gehalten durch den weißen Stern dort oben Herrliches Gleichgewicht in vollendetem Glück. Hinter mir schließen sich die Wolken, das dunkle Ufer ist entschwunden. Autorin unbekannt
Zu tausenden zogen gestern die Kraniche über Odernheim hinweg. In großen Schlieren und Schleifen, begleitet von den aufgeregten Kruh-Kruh-Rufen, brauchten sie etwas Zeit, um sich dann wieder am Lauf des Glans zu orientieren. Sie streben nach Frankreich und überwintern schwerpunktmäßig in Spanien, manche auch im Norden Afrikas. Wenn die Anzahl der Vögel mit der zu erwartenden Temperatur korrespondieren sollte, dann wird’s in ein paar Tagen richtig kalt.
Mich persönlich begeistert und fasziniert dieses Naturschauspiel und ich stelle häufiger ernüchtert fest, dass viele Kinder keine Ahnung haben, was sich da direkt vor der Haustür am Himmel abspielt. Viele Erwachsene leben es sicherlich vor, wenn sie gebannbeugt auf ihr Smartphone schauen und nicht die präsenten Rufe hören, nicht die Linien und Buchstaben sehen, die von den Kranichen ins Grau und Blau des Himmels gezeichnet werden. Auch heute waren noch hunderte der stolzen Vögel unterwegs.
Die Aufgaben der Gemeindearbeiter …
… sind vielfältig. Die Angestellten der Ortsgemeinde sorgen für Instandhaltung und Pflege gemeindeeigener Grundstücke, warten Baumaschinen und den Gerätepark, leisten Reparaturarbeiten beispielsweise in der Kita und anderen Einrichtungen. Sie werden eingesetzt bei Erdbewegungsarbeiten, Strauch- und Baumschnitt, helfen bei Veranstaltungen, pflegen Grünanlagen, wässern Bäume in Hitzesommern. Für die anfallenden Arbeiten sind die Gemeindearbeiter unverzichtbar für jede Ortsgemeinde.
Bei all den Anforderungen werden sie jedoch einer Sache nicht gerecht. Ausgerechnet bei der Pflege von Bäumen, die auf den öffentlichen Rasenflächen stehen, richten sie großen Schaden an. Schätzungsweise jeder zweite Baum ist durch unprofessionellen Einsatz von Freischneidern nachhaltig geschädigt. Es ist scheinbar wichtiger das Gras bis zum letzten Zentimeter am Stamm des Baumes kurz zu halten, als sich mit Bedacht den Bäumen zu nähern und Abstand zu wahren, Der Stammbereich kurz oberhalb der Grasnarbe wird regelmäßig geschlitzt und dadurch die Versorgung der Baumkrone massiv geschädigt. Die verletzten Stellen sind Eingänge für Pilzbefall und andere Krankheiten. Dies bedeutet eine eklatante Schwächung der Bäume, die im Zusammenwirken mit Dürreperioden den Tod der Gewächse bedeuten kann.
Betroffen sind vor allem Bäume auf der Ausgleichsfläche entlang der Pauline-Mohr-Str. Desgleichen am Glanweg, wo die Böschung jährlich übergründlich mit den Messern der Freischneider bearbeitet wird. Selbst die Bäume, der vor drei Jahren angelegten Allee, auf der Staudernheimer Straße sind genauso betroffen, wie der kürzlich ersetzte Einheitsbaum auf dem Gelände des Kriegerdenkmals in der Bahnhofstr. Wenn der Baum auch nicht gleich eingeht, so wird die Lebenszeit der Bäume massiv verkürzt. Leider ist dieser Missstand nicht in Odernheim allein anzutreffen. Überall in den Ortsgemeinden erfahren die Straßen- und Parkbäume gleiche Geringschätzung und man leistet sich dabei nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen finanziellen Verlust. (ein Alleebaum hat einen Wert von etwa 500 -1000 €) Ein gestutzter Rasen steht höher im Kurs als der Erhalt von Sauerstoff – und Schattenspendern. Mit Vernunft hat das nichts zu tun. Dann schon eher die Reduzierung von Mäharbeiten, zugunsten einer reichhaltigeren Flora, die den Insekten zu Gute kommt. Unter dem Motto : Wiese statt Rasen, könnten zahlreiche Arbeitsstunden und Materialkosten eingespart werden.
Ein Satz, der uns im ersten Augenblick vielleicht einen kleinen Schock versetzt. Ein Satz, der einem spannenden Katastrophenfilm entnommen sein könnte. Ein Satz, dem möglicherweise die Vorahnung apokalyptischer Folgen der Klimakatastrophe zugrunde liegt. Dabei ist es nur ein Satz, der lapidar eine unumstößliche Wahrheit benennt. Und es tut dabei nichts zur Sache, ob Krebs, Herzinfarkt, Mord oder Krieg, Flugzeugabsturz oder Liebeskummer unser Ende besiegelt.
Da wir alle mehr oder weniger am Leben hängen, auch am Leben unserer Nächsten, ist jedes Dahinscheiden mit Verlust und Trauer verbunden, egal wie der Tod zustande kommt. Auch wenn er sich ankündigt, fällt es uns schwer ihn zu realisieren. Trotzdem ist es gut nicht zu wissen was uns nach dem Tod erwartet. Gewissheit wäre in diesem Zusammenhang eine Katastrophe. Einen gewissen Trost scheinen Sinnsprüche, Lyrik und Poesie spenden zu können, die wir in Todesanzeigen lesen können.
Welchen Aphorismus würdest du dir zu deiner Beisetzung wünschen?
Ein paar Beispiele:
Leben aber muss man das ganze Leben hindurch lernen, und worüber du dich vielleicht noch mehr wundern wirst: Auch sterben muss man das ganze Leben lernen. Seneca
Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt.
Ein Mensch, der immer für uns da war, ist nicht mehr.
Er fehlt uns.
Was bleibt, sind dankbare Erinnerungen,
die uns niemand nehmen kann. AutorIn unbekannt
Es sind die Lebenden,
die den Toten die Augen schließen.
Es sind die Toten,
die den Lebenden die Augen öffnen. Slawisches Sprichwort
Mein Favorit wäre dieser Haiku:
Ein jeder steht allein auf dem Herzen der Erde, getroffen von einem Sonnenstrahl. Und schon ist es Abend. Salvatore Quasimodo
Um die Thematik zu vertiefen noch zwei Links:
Eine Polemik > Schluss mit lustig
Die Grünröcke und ihr Wirken haben Tradition. Die herrschenden Strukturen bestehen z.T. schon seit Jahrhunderten. In Zeiten, als der Adel noch zur Diplomatenjagd lud und „Halalis“ durchs Horn schmetterte, waren Begriffe wie Naturschutz oder Tierwohl noch unbekannt. An diesen vergangenen Zeiten aber, hängt der Jäger. „… er schießt das Wild daher, gleich wie es ihm gefällt“, klingt es noch aus der Vergangenheit nach. Fast schon verzweifelt kämpft die Jägerschaft u.a. um den Erhalt der Trophäenjagd – mit oder ohne Schrotkugeln – und will nicht von der Wildfütterung lassen. Doch die Zeiten ändern sich. Die Natur ist massiv bedroht und die Rolle der Jäger ist ein verfilzter Zopf, der schon lange abgeschnitten gehört. Eine geballte Lobby, macht nun Stimmung gegen ein neues Gesetz, dass der Natur und den bedrohlichen Entwicklungen der Klimakatastrophe entgegenwirken will. Täglich bekommen wir aufgezeigt, dass wir nicht so weiter machen können wie bisher: Weltweite Waldbrände, Gefährdung der Trinkwasserreservoire seien nur beispielhaft genannt. Die Jägerschaft (und viele andere auch) haben diesen Schuss noch nicht gehört. Ähnlich wie die Landwirte, die im Zuge der Gülleverordnung allen Ernstes forderten, dass man wegen zu hoher Werte an anderen Stellen die Nitratbelastung ermitteln sollte, fordert die Jägerschaft völlige Rücknahme des Gesetzentwurfs. Keine Gedanken, geschweige denn Ideen, wie man sinnvoll auf die dramatischen Entwicklungen der Naturzerstörung antworten könnte. Nein! Es soll alles bleiben wie es ist. Die pure Ignoranz schlägt Katrin Eder, der Umweltministerin, entgegen. Man muss ihren Mut bewundern und ihr gebührt Anerkennung für das ins Auge gefasste Gesetz. Wenn man mit realistischen Vorstellungen in die Zukunft schaut, gehört die Jagd in der heutigen Form abgeschafft. „Ranger“, die sich dem Wohl der Natur und der Umwelt verpflichtet fühlen, sollten die Jäger mit all ihren überkommenen Traditionen langsam aber sicher ablösen. Vielleicht können Jäger in Zukunft ihr „Knowhow“ als verbeamtete Naturschützer einbringen. Die Wälder, mitsamt ihren Bewohnern sind ein zu hohes Gut, als dass man sie dem Eigennutz einer elitär tradierten Jägerschaft überlässt.