Die NAJU-Gruppe (Jugendorganisation des NABU) in Odernheim startet am 7. September2024 mit einer Schatzsuche in die neue Saison. Die Teilnahme ist offen für Kinder ab 6 Jahre. Treffpunkt um 15 Uhr ist auf dem Parkplatz vor der Odernheimer Turnhalle. Einmal im Monat (immer samstags) werden Aktivitäten angeboten, die sich in oder mit der Natur beschäftigen. Außerdem wird dabei die Umgebung von Odernheim intensiv erkundet. Die Kinder, bzw. Jugendlichen sind dabei in Bewegung und haben für zwei bis drei Stunden eine echte Alternative zu Spielkonsole, Handy oder Fernseher. Die Aufmerksamkeit gilt vor allem Vögeln, Pflanzen und Insekten.
Weitere Termine sind der 5. Oktober, der 9. November (Baumpflanzaktion). Misteln schneiden am 23. November und die Beteiligung am Odernheimer Weihnachtsmarkt am 30. 11. Die Termine und Treffpunkte werden den Mitgliedern eine Woche zuvor auch per Email bekannt gegeben.
Schon 1978, als die deutschen Handballer unter dem Trainer Vlado Stenzel Weltmeister wurden, hatte Stenzel die Erkenntnis, dass er zwar Männern das Handballspielen beibringen kann, aber nicht die Fähigkeit hat zu klein geratene Spieler zum Wachsen zu bringen. Folglich machte er sich auf die Suche nach Riesen. Kurt Klühspies und Erhard Wunderlich (2,04m) waren seinerzeit zwei davon.
Die Erkenntnis hat sich flächendeckend durchgesetzt. Im Basketball musste der 2,24m große Victor Wembanyama nicht mal mehr springen um beim „Dunking“ den Ball von oben durch den Ring zu stopfen. Seine Mitspieler waren nur unwesentlich kleiner, dafür aber um einiges kräftiger. Da Basketball nicht mehr wie früher ein sogenanntes körperloses Spiel ist, haben Leichtgewichte kaum noch Chancen sich unter dem Korb durchzusetzen.
Im Handball stehen ähnliche Schrankkoffer (durchschnittliche Körpergröße knapp unter 2m) aufgereiht an der Halbkreislinie. Wer es wagt dort einen Wurf anzusetzen wird durch muskelbepackte Arme kompromisslos zu Boden gerissen. Im Handball gilt das als gute Abwehrarbeit, die in der Regel nur mit einem Freiwurf geahndet wird und dem Gegner den Ballbesitz zuspricht. Kein Terrain für Leichtgewichte.
Auch im Volleyball zeigt sich ein ähnliches Bild: Riesen, die fast im Stand über das Netz gucken können, donnern beim Schmettern den Ball locker ins 3m breite Vorderfeld. Hier sollte man die Netzhöhe meiner Ansicht nach der durchschnittlichen Körpergröße der SpielerInnen anpassen. Chancengleichheit ist sonst nicht mehr gegeben. Taiwans Männer beispielsweise haben bei einer Durchschnittsgröße von 1,88 m gegenüber dem deutschen Team 2,00 m deutlich schlechtere Voraussetzungen. Auch wenn es einen Libero (weibl. Libera) gibt, der meist ein kleiner wendiger Spieler ist und die Aufgabe hat die Bälle den Angriffsspielern zuzuspielen. In der Taktik-Auszeit schaut er zu den anderen Spielern auf.
In den Kraftsportarten Gewichtheben, Ringen und Boxen hat man das Problem durch verschiedene Gewichtsklassen gelöst. Auch beim Rudern gibt es eine Klasse für Leichtgewichte. Hier hat man dem olympischen Fairnessgedanken Rechnung getragen.
Eigentlich interessieren mich die Schwimmwettbewerbe in Paris nur mäßig. Man sieht trotz Unterwasserkamera zu wenig Bewegung für meinen Geschmack. Wenn ich dann trotzdem mal beim Schwimmen hängen bleibe, liegt das an der Art wie die WettkampfteilnehmerInnen in die Schwimmhalle kommen. Einzeln treten sie durch den Eingangsbereich ins Schwimmbad und werden dabei vorgestellt.
Meistens haben sie ihre neonfarbene Schwimmbrille schon aufgesetzt, genauso wie die angesagten Kopfhörer. Möglicherweise wirken die SchwimmerInnen deshalb ein wenig verpeilt. Manchmal muss man befürchten, dass sie gegen den Torpfeiler des Eingangs knallen oder einfach geradeaus laufen und den Weg in die Schwimmhalle verpassen.
Dazu wirken sie mit ihren endlos langen Extremitäten meistens sehr schlaksig und tragen passend dazu langärmelige Jacken im XXL-Format. Einige haben knielange Steppmäntel an, obwohl es ja hochsommerlich warm ist. Ich vermute, sie kommen frisch aus der Eistonne, wie es ja im Hochleistungssport üblich geworden ist. Aber macht das Sinn? Warum in die Eistonne, wenn man sich dann doch wieder aufwärmt? Das alles entbehrt nicht einer gewissen Komik und die SchwimmerInnen scheinen mir eine sehr spezielle Spezies zu sein.
Das umstrittene Buch von R. D. Precht und H. Welzer gibt es inzwischen als Taschenbuch. Als viertes Element der Gewaltenteilung (Exekutive, Legislative und Judikative) wird den Medien u. a. die Rolle zugeordnet Machtmissbrauch zu verhindern. Durch wahrhaftige Reflexion der politischen Entwicklungen sollte der Journalismus ursprünglich eine Kontrollfunktion ausüben. Mit der Verbreitung der Online-Medien hat die Medienlandschaft jedoch einen radikalen Wandel erfahren. Über das Internet hat der Populismus auf breiter Front Einzug gehalten und eine Eigendynamik entfaltet, die auf vielen Ebenen nichts mehr mit den Ansprüchen eines verantwortungsbewussten Journalismus zu tun hat. Die beiden Autoren versuchen die neue Rolle der Massenmedien zu erfassen. Sie widmen sich u. a. den Auswüchsen und Entwicklungen, die der Druck zu immer größeren Sensationen und Skandalen bewirkt. Ganz aktuell nehmen sie die Vorgänge rund um den Ukrainekrieg und der Coronakrise unter die Lupe. Sie recherchieren und analysieren die Geschehnisse und ordnen sie mit viel Hintergrundwissen ein. Aus meiner Sicht haben sie in vielen Dingen recht und tragen mit ihrem Buch zu einer notwendigen kritischen Reflexion der Medien bei.
Für diejenigen, die am Thema interessiert sind ist es ein spannendes und lesenswertes Buch, das man sich durchaus im Urlaub zu Gemüte führen kann.
Wen sollte man wählen? Zur Auswahl stehen die Vertreter von CDU, SPD und der Wählergruppe Gründonner (WGG).
Auf der Grundlage, der an die Haushalte verteilten Werbefaltblättchen und eines Interviews des Bürgermeisters im Öffentlichen Anzeiger, habe ich folgende kritische Anmerkungen:
Den Verkehr beruhigen wollen alle. Wie, weiß man noch nicht. Die CDU möchte dazu den Ausbau von Ortsstraßen und Wirtschaftswegen!? vorantreiben.
Die Windkraft schreibt sich laut Wahlflyer nur die CDU auf die Fahnen und erhofft sich durch die Windräder einen finanziellen Schub, der vor allem dem Kitaneubau zu Gute kommen soll. Das ist geschickt miteinander verknüpft, macht den Plan, sechs Windräder in den Moorplacken zu setzen aber nicht besser. Die Wählergruppe Gründonner bezieht zumindest auf ihrem Flyer nicht konkret Stellung zu dieser Planung. Nur am Rande erwähnt sie, sich für erneuerbare Energien einsetzen zu wollen. Für die SPD scheint laut Flyer der Bau von Windkrafträdern in der Odernheimer Gemarkung kein Thema (mehr) zu sein. Es gab mal die Bürgerinitiative „Gegenwind“, bei der sich einige Mitglieder der CDU vehement gegen den Bau von Windrädern wehrten. Sie haben sich um 180° gedreht und gehören nun zu den Befürwortern. Das zeigt wie kontrovers dieses Thema nach wie vor ist. Man kann davon ausgehen, dass die Mehrzahl der Odernheimer Bürger sich nicht unbedingt für die Umsetzung der Pläne begeistert. Aber Genaues weiß man nicht. Nahezu ohne Bürgerbeteiligung ist der Bau beantragt worden. Ohne ein Meinungsbild der Odernheimer einzuholen, ohne jeglichen Diskurs, scheint man das Projekt „unter dem Radar“ durchzuziehen. Ich empfinde die Vorgehensweise des Ortsgemeinderats als skandalös.
Bezeichnend für die mangelnde Informationspolitik sind die spärlichen Mitteilungen auf der offiziellen Homepage von Odernheim. Unter „Verwaltung“ > „Sitzungsprotokolle“ findet sich nur eine einsame Niederschrift, datiert auf den 14.03.2019! Unter dem Punkt „Bürgerinfo“ werden lediglich Adressen präsentiert. Umso lobenswerter ist es, dass zumindest SPD und WG Gründonner sich für mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz einsetzen wollen. Die WGG benennt sogar konkrete Ansätze für die Umsetzung (Jugendrat, Seniorenbeauftragte, projektbezogene Dialoge, Spielleitplanung). Für die CDU ist es kein Thema.
Ansonsten sind die Wahlversprechen der Parteien sehr allgemein gehalten oder in Form von Schlagwörtern äußerst unkonkret und wenig aufschlussreich.
Hier ein paar Beispiele:
Moderne Jugendarbeit!?
Unsere Gemeinde soll ihre Natürlichkeit bewahren?!
Intakte Infrastruktur!?
Umsetzung von Agroforst!?
Verschönerung des Ortsbildes!?
Lobenswert finde ich den Flyer der WG Gründonner, die ihre Ziele wesentlich konkreter und greifbarer formuliert als ihre Konkurrenten.
ist die Auseinandersetzung im Odernheimer Ortsgemeinderat über die Nutzung des Dorfladens als Treffpunkt für Gruppen. Anlass für die Abegeordneten von CDU und SPD ein Veto einzulegen war die geplante Zusammenkunft der „Omas for future“. Dass man subversive, demokratiefeindliche oder gar terroristische Aktivitäten vermutet, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Nicht wenige Ortsgemeinden wären froh eine so aktive Bürgerschaft zu haben wie in Odernheim. Sorgt sie doch für ein lebendiges Dorf mit zahllosen Angeboten, Initiativen und Aktivitäten: Angefangen bei der Kerb, über KinO, Schützenfest, „Gut Leben im Alter“ Angelsportverein, TV- und SCO-Events, Frühschoppen, Blasorchester, NAJU-Gruppe und viele andere mehr. Die Angebotspalette macht die Ortschaft u. a. attraktiv für junge Familien und gibt nicht selten den Impuls nach Odernheim zu ziehen. Die Familien sind mit ihren Kindern die Lebensversicherung für Kita, Grundschule und den Fortbestand des sozialen und kulturellen Lebens in Odernheim schlechthin. Eine niederschwellige Möglichkeit für Gruppen, die allesamt ehrenamtlich! tätig sind, sich in der Hildegardstube des Dorfladens zu treffen unterstützt dies und sollte gerade vom Ortsgemeinderat wohlwollenden Beistand erfahren. Dazu bietet der Dorfladen einen Anziehungspunkt für Disibodenberg-Pilger, die sich nach Odernheim verirren und die Geschäftsbetriebe beleben.
Hinsichtlich einer möglichen Konkurrenz zwischen dem Dorfladen und den bestehenden Gastronomiebetrieben oder Geschäften, ist eine kritische Betrachtung angemessen. Hier traue ich aber den Beteiligten zu, dass sie eventuelle Überschneidungen im Angebot selbständig und kompromissbereit regeln können, so wie es in der Vergangenheit auch immer der Fall war.
Auf höchster politischer Ebene in der EU wird die zunehmende Vereinzelung und Vereinsamung von Menschen thematisiert. Da die Folgen für unsere Gesellschaft fatal sind, werden Strategien entwickelt, um dieser bedenklichen Entwicklung entgegen zu steuern. Mit den Treffpunktmöglichkeiten im Dorfladen oder z. B. der Initiative „Gut leben im Alter“ ist Odernheim auf der Höhe der Zeit. Einwände gegen die Nutzung des Dorfladens erscheinen mir vor diesem Hintergrund als kleinkariert und an den Haaren herbei gezogen. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier irrationale Ängste der Kritiker und interparteiliche Konkurrenz federführend sind und nicht eine vorurteilsfreie Betrachtung der Bedeutung des Dorfladens für das Leben in Odernheim. Ist es nicht das Ziel der Dorfpolitik sich für ein funktionierendes und reges Dorfleben einzusetzen?
sagte seinerzeit Trude Unruh, streitbare Vorsitzende der Seniorenpartei „Die Grauen Panther“. (Wer erinnert sich noch?). Bei den Berliner Landtagswahlen im Jahr 2006, erreichte sie mit ihrer Partei immerhin 3,7 % der Stimmen und ließ damals in einer Talkshow diesen Satz verlauten: „Die Zukunft ist grau!“ Sie hat damit – quasi visionär – recht behalten. Nicht nur, dass es total chic geworden ist Ein- und Zufahrten, ja sogar Hausfassaden in allen Schattierungen von Grau bis Schwarz zu gestalten, nein, selbst die Autos nähern sich sukzessive einander an: metallic grau, schwarz, hellgrau, staubgrau, silbergrau, anthrazit usw. Dies fiel mir zunächst in Köln auf und fand dann die Bestätigung für diesen Trend auch in Odernheim.
In der Zeitung las ich, dass nur noch selten bunte Autos gekauft werden. Sie haben einen sinkenden Anteil von 21 %, aber angesichts der grassierenden Krisen und Kriege sind die tristen Farben wohl Ausdruck unserer Zeit.
Ein Blick in Möbelprospekte bietet das gleiche Bild: Lederbezug anthrazit, Metallfüße schwarz. Damit man nicht immer grau oder schwarz benennen muss, versteigen sich die Möbelanbieter schon mal zu Phantasiebezeichnungen wie: „cowboy-grey“, „trend“ oder „smarttouch grey“. Im Möbelprospekt hat dann häufig eine attraktive junge Frau die Aufgabe sich mit ihrer Kleidung dezent vom Sofadesign abzuheben. Sie setzt sozusagen einen farbigen Akzent. Zugegeben, grau lässt sich mit kontrastierenden Farben oft wunderbar kombinieren, zurzeit wird es aber eher selten getan und das Ergebnis ist häufig düster. Ich will ja nicht schwarz malen, aber „bunt und fröhlich“ sieht anders aus.