Das angesagteste Kostüm 2024
Probleme des Alltags 7
Werbung manipuiert
Das ist keine neue Erkenntnis, aber trotzdem lohnt es sich jegliche Werbung immer wieder neu zu hinterfragen. So wird den meisten klar sein, warum in der Werbung für Zahnpasta immer die Bürste – in Großaufnahme – von vorne bis hinten mit einem Pastenstreifen belegt wird. Die Hälfte der Länge (siehe Foto) würde für ein gutes Putzergebnis ausreichen. Entsprechend würde die Tube doppelt so lange vorhalten. Möglicherweise unbewusst halten wir uns aber an das Vorbild in der Großaufnahme.
Um Fahrspaß, Comfort und Technik dreht es sich in der Autowerbung.
In ihren Werbespots zeigen nahezu alle Autohersteller ihre neuesten Erzeugnisse auf leeren Straßen. Im Stau geht schließlich der Fahrspaß schnell flöten und die technischen Feinheiten bringen einen auch nicht schneller nach Hause. Werbung mit falschen Versprechungen!?
Ein Rätsel ist mir der Sinn der Werbeunterbrechungen rund um die Sportschau: Übergangslos beginnt die Werbepause mit zwei Spots: Einer für Sportwetten und einer für Bier. Dann folgt ein Symbol (ein stilisierter Fußball?) mit Jingle. Darunter steht „Sportschau“ und dann wird der Schriftzug „Werbung“ eingeblendet. „Aha“, denke ich, die Spots vorher gehörten wohl noch zur Sportschau und jetzt fängt der Werbeblock an. Folgerichtig werden Autos, Bier, Versicherungen etc. beworben. Dann folgt wieder das Symbol mit dem Jingle „Werbung“ –> „Sportschau“. Die Sportschau fängt aber noch nicht an. Erst werden noch zwei Werbespots gezeigt, bis die Fußballübertragungen weitergehen. Was hat man sich bei dieser Struktur gedacht? Sind das Premium-Werbeplätze außerhalb des markierten Blocks? Wer kann mir da weiterhelfen?
Lebensweisheiten
Die Wahrheit hat nichts zu tun mit der Anzahl der Leute, die von ihr überzeugt sind. Paul Claudel
Fanatiker: Ein Mensch, der seine Meinung nicht ändern kann und sein Thema nicht ändern will. Winston Churchill
Mit Traktoren zum Protest
Die Art der Protestaktionen stammt aus dem letzten Jahrhundert und ist symptomatisch für die Haltung der Landwirte. Ungeachtet aller Umwelt- und Klimakatastrophen trägt man seinen Teil zur Luftverschmutzung bei. Würde der Agrardiesel nicht subventioniert, hätte man sich vielleicht über alternative Protestformen Gedanken gemacht. Auto-Korsos und Ähnliches sollte man generell verbieten.
Seit Jahrzehnten wird die Landwirtschaft mit dem zurzeit zweitgrößten Budget (ca. 60 Mrd. Euro) an Subventionen gepäppelt und der Erfolg eines Bauernpräsidenten bemisst sich offensichtlich an der Generierung von EU-Geldern. Bei der zugegeben schwierigen Entflechtung und Gestaltung von Preisen, Tierhaltung, Anbaumethoden und Mengenvorgaben innerhalb der EU braucht es Kreativität, die durch die regelmäßige Zahlung von Subventionen mit der Zeit zu verkümmern scheint. Lobbyismus, Verflechtungen durch Ämterhäufung (Bauernpräsident Rukwied hat allein 18 Ämter in Vorständen u.a. der Agrar- und Lebensmittelindustrie inne), und undurchschaubare Netzwerke bilden ein nahezu undurchdringliches Dickicht, dass für den Machterhalt sorgt. Und trotzdem stimmt die Kasse nicht, obwohl der Bauernverband maßgeblich die Agrarpolitik mitbestimmt und politischen Einfluss wahrnimmt. Eine spürbare Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Bauern ist nicht zu erkennen.
Auch um den Naturschutz ist es nicht gut bestellt. Völlig uneinsichtig werden jegliche Versuche die Landwirtschaft auf eine ökologisch vertretbare Basis zu stellen als Zumutung empfunden und entsprechend torpediert (siehe: u.a. Insektenschutzgesetz 2022). Selbst verursachte Umweltschäden werden negiert. Dass die Bauernvertreter im Grunde nichts ändern wollen, zeigte sich im Zusammenhang mit der Gülleverordnung 2020. 20 % weniger Gülle sollte auf den Feldern ausgebracht werden, da Nitrat das Trinkwasser zunehmend verseuchte. Ein Aufschrei ging durch die Bauernschaft. Allen Ernstes machte man den Vorschlag, man solle den Nitratgehalt doch an anderen Messstellen überprüfen. Um den Bürgern vorzugaukeln, dass die Landwirte sich auch um die Ökologie sorgen, werden gerne Blühstreifen kolportiert, was sich auf der gleichen Ebene bewegt wie Ankündigungen der Plastikindustrie auf Luftballonhalter und Wattestäbchen aus Plastik zu verzichten. Ein Armutszeugnis.
Dramatische Verluste bei Vögeln und Insekten scheinen bei den Bauern keine Alarmglocken klingeln zu lassen. Im Gegenteil scheinbar unkritisch setzt man voll auf den Einsatz von chemischen Mitteln (Glyphosat, Neonicotinoide, krebsauslösende Herbi-, Pesti- und Fungizide). Die Verbindungen von Chemie- und Pharmaindustrie mit der Landwirtschaft sind eng genug, dass es den mächtigen Konzernen nicht schwerfällt Studien in Auftrag zu geben, die den Vertrieb und Einsatz der Gifte rechtfertigen und verharmlosen. Auf der Strecke bleiben die natürlichen Ressourcen, wie saubere Luft, gesunde Böden und Gewässer. Gesundheit von Tier und Mensch wird wissentlich massiv gefährdet.
Auch die Ernährungssicherheit wird gerne als Argument hervorgekehrt, um ein wenig Verunsicherung zu verbreiten und die Verdienste der Bauern ins rechte Licht zu rücken. Wessen Ernährungssicherheit ist da eigentlich gemeint? Die des Viehs oder die der Bauern? Die der Bevölkerung wohl kaum, wenn über 60 % der landwirtschaftlichen Flächen der Produktion von Tierfutter dient. Auch wenn es ums Tierwohl geht, stehen Landwirte gerne auf der Bremse, begleitet von dem altbekannten Ruf nach Subventionen.
Vor dem Hintergrund der aufgeführten Verhaltensweisen der Bauern haben sie nicht meine Solidarität. Mal ganz abgesehen von dem denkwürdigen Auftritt am Fährhafen in Schlüttsiel.
Ca. 10 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sind Ökolandbaubetriebe. Sie sind nicht die Adressaten dieses Artikels!
Quellen: NABU-Studie: „Agrarlobby in Deutschland“ und
Wikipedia unter „Deutscher Bauernverband“
Der Odernheimer Block geht ins 5. Jahr.
2023 gab es 24 Beiträge mit insgesamt 5836 Klicks.
Die meisten Follower (713) hatte der Artikel „2023 Ein Jahr der Bescheidenheit?“ Im Schnitt hatte jeder Beitrag 250 LeserInnen. Das ist unwesentlich weniger als im Vorjahr, erklärt sich aber durch die zweimonatige Pause zu Beginn des Jahres.
Es gibt Hoffnung
Der „Odernheimer Block“ wünscht allen Lesern und Leserinnen alles Gute für das Jahr 2024
Bringt das Abenteuer direkt in die gute Stube
„Balthasar der Brillenbär“ ist ein spannendes Buch für Kinder ab 4 Jahre. Geschrieben und illustriert vom Odernheimer Autor Benno Gennies.
Bei Interesse mit Hilfe der Kommentarfunktion (Doppelklick auf Überschrift dieses Beitrags) Kontakt aufnehmen. Erhältlich ist das Buch auch im Dorfladen und im Minimarkt.
Polarsternlicht
Ein kleines Dorf, die Kirche in der Mitte Schwarz, hebt sie sich von der Dämmerung ab Anheimelnde Lichter vereinzelt in den Häusern. Aber mich zieht das Polarsternlicht Eine weite Wand ganz oben der Stern Pan ruft mich und ich komme zum Meer Das Wasser umspielt meine nackten Füße Eiskalt umschließt mich die See, dunkel … Aber mein Ziel ist der warme Horizont Ersehnte Ruhe direkt unter dem Stern. Ich fühle die Dämmerung wird mein Morgenlicht Mein Körper wird warm, heiß wächst in mir die Kraft zu kraulen in die Unendlichkeit Mein rot schäumendes Temperament wird im Zaum gehalten durch den weißen Stern dort oben Herrliches Gleichgewicht in vollendetem Glück. Hinter mir schließen sich die Wolken, das dunkle Ufer ist entschwunden. Autorin unbekannt
Kraniche über Odernheim
Zu tausenden zogen gestern die Kraniche über Odernheim hinweg. In großen Schlieren und Schleifen, begleitet von den aufgeregten Kruh-Kruh-Rufen, brauchten sie etwas Zeit, um sich dann wieder am Lauf des Glans zu orientieren. Sie streben nach Frankreich und überwintern schwerpunktmäßig in Spanien, manche auch im Norden Afrikas. Wenn die Anzahl der Vögel mit der zu erwartenden Temperatur korrespondieren sollte, dann wird’s in ein paar Tagen richtig kalt.
Mich persönlich begeistert und fasziniert dieses Naturschauspiel und ich stelle häufiger ernüchtert fest, dass viele Kinder keine Ahnung haben, was sich da direkt vor der Haustür am Himmel abspielt. Viele Erwachsene leben es sicherlich vor, wenn sie gebannbeugt auf ihr Smartphone schauen und nicht die präsenten Rufe hören, nicht die Linien und Buchstaben sehen, die von den Kranichen ins Grau und Blau des Himmels gezeichnet werden. Auch heute waren noch hunderte der stolzen Vögel unterwegs.
Zerstörung durch Pflegeeinsätze
Die Aufgaben der Gemeindearbeiter …
… sind vielfältig. Die Angestellten der Ortsgemeinde sorgen für Instandhaltung und Pflege gemeindeeigener Grundstücke, warten Baumaschinen und den Gerätepark, leisten Reparaturarbeiten beispielsweise in der Kita und anderen Einrichtungen. Sie werden eingesetzt bei Erdbewegungsarbeiten, Strauch- und Baumschnitt, helfen bei Veranstaltungen, pflegen Grünanlagen, wässern Bäume in Hitzesommern. Für die anfallenden Arbeiten sind die Gemeindearbeiter unverzichtbar für jede Ortsgemeinde.
Bei all den Anforderungen werden sie jedoch einer Sache nicht gerecht. Ausgerechnet bei der Pflege von Bäumen, die auf den öffentlichen Rasenflächen stehen, richten sie großen Schaden an. Schätzungsweise jeder zweite Baum ist durch unprofessionellen Einsatz von Freischneidern nachhaltig geschädigt. Es ist scheinbar wichtiger das Gras bis zum letzten Zentimeter am Stamm des Baumes kurz zu halten, als sich mit Bedacht den Bäumen zu nähern und Abstand zu wahren, Der Stammbereich kurz oberhalb der Grasnarbe wird regelmäßig geschlitzt und dadurch die Versorgung der Baumkrone massiv geschädigt. Die verletzten Stellen sind Eingänge für Pilzbefall und andere Krankheiten. Dies bedeutet eine eklatante Schwächung der Bäume, die im Zusammenwirken mit Dürreperioden den Tod der Gewächse bedeuten kann.
Betroffen sind vor allem Bäume auf der Ausgleichsfläche entlang der Pauline-Mohr-Str. Desgleichen am Glanweg, wo die Böschung jährlich übergründlich mit den Messern der Freischneider bearbeitet wird. Selbst die Bäume, der vor drei Jahren angelegten Allee, auf der Staudernheimer Straße sind genauso betroffen, wie der kürzlich ersetzte Einheitsbaum auf dem Gelände des Kriegerdenkmals in der Bahnhofstr. Wenn der Baum auch nicht gleich eingeht, so wird die Lebenszeit der Bäume massiv verkürzt. Leider ist dieser Missstand nicht in Odernheim allein anzutreffen. Überall in den Ortsgemeinden erfahren die Straßen- und Parkbäume gleiche Geringschätzung und man leistet sich dabei nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen finanziellen Verlust. (ein Alleebaum hat einen Wert von etwa 500 -1000 €) Ein gestutzter Rasen steht höher im Kurs als der Erhalt von Sauerstoff – und Schattenspendern. Mit Vernunft hat das nichts zu tun. Dann schon eher die Reduzierung von Mäharbeiten, zugunsten einer reichhaltigeren Flora, die den Insekten zu Gute kommt. Unter dem Motto : Wiese statt Rasen, könnten zahlreiche Arbeitsstunden und Materialkosten eingespart werden.