Natürlicherweise war und ist der Hellersberger Weiher ein sogenannter „Himmelsteich“. So bezeichnet man im Volksmund Teiche, die keinen unterirdischen Zulauf haben und nur durch Regenwasser gespeist werden. In seiner wechselvollen Geschichte musste der Weiher (nachweislich existiert er seit mehr als 400 Jahren) mal als Karpfenteich herhalten, mal wurde er von Landwirten trocken gelegt und sollte als Maisfeld dienen. Dieter Porth, ehemaliger Vorsitzender des Fischerei- und Naturschutzvereins berichtete, dass die bereits verstorbene Christina Pollig von der Landespflegebehörde 1992 den Bau eines Krötentunnels auf den Weg gebracht hat. Aus anderer Quelle heißt es, dass der Tunnelbau vom LBM (Landesbetrieb Mobilität) ausging, da er die Sicherheit der Autofahrer gefährdet sah. Durch die zahlreichen, die Lettweiler Straße passierenden Kröten, Frösche und Molche drohten Fahrzeuge aus der Kurve zu rutschen. Es gab damals viel Kritik an den vermeintlich hohen Kosten des Projekts. 246.000 Mark waren jedoch im Haushalt für derartige Maßnahmen vorgesehen. Angesichts des derzeitig exzessiven Artensterbens hat sich der Bau der Anlage aus heutiger Sicht gelohnt.
Genauso, wie der aufwändige Einsatz von u.a. den „Rüstigen Rentnern“, dem damaligen Bürgermeister Thomas Langguth und der oberen Naturschutzbehörde im Jahr 2008. Geo Donsbach (Odernheimer Natur- und Pressefotograf) fiel auf, dass der Teich regelmäßig zu wenig Wasser speicherte. Zu Recht vermutete man einen künstlichen Ablauf. Nach Abfischung des Weihers suchte man im metertiefen Schlick nach einem Abflussrohr, das dann tatsächlich in drei Meter Tiefe gefunden wurde. 300 Liter Wasser sollen dort stündlich abgeflossen sein. Mit schnell abbindendem Beton wurde der Graben verschlossen, die Drainage entfernt und auf diese Weise ein Naturschutzgebiet von hoher Bedeutung erhalten. Nicht nur Amphibien, wie Berg-, Kamm- und Teichmolch, Grasfrösche und Erdkröten haben hier ihren Lebensraum, auch Rohrweihen, Rotmilane, Blesshühner und Graugänse sind hier u.a. zu beobachten. Die Obere Naturschutzbehörde sprach damals allen beteiligten Helfern, die dort tagelang geschuftet hatten, ein großes Lob aus und ist auch weiterhin verantwortlich für regelmäßige Pflegemaßnahmen, die eine Verlandung des Gebiets verhindern sollen. Nährstoffeintrag aus der Bewirtschaftung der angrenzenden Agrarflächen ist u.a. eine Ursache.
Grandiose Konzerte am Hellersberger Weiher Im Zuge der Corona-Lockerungen finden wieder erste Kulturveranstaltungen statt:
Jeder improvisiert und hat doch eine fest zugeordnete Rolle. In dem kurzen Ausschnitt der „Symphonie Amphibie“ 3. Satz (siehe unten) hört man deutlich die geschickte Aufteilung der Alt- und Sopranstimmen. Ein verspieltes Überlappen führt zu überbordender Polynotalität. Und kaum zu glauben, die Musiker gönnen sich keine Pause. Bis in den Hochsommer hinein kann man täglich den Konzerten beiwohnen. Logenplätze in der ersten Reihe sind regelmäßig frei.