Aufnahmen von sogenannten „Lost Places“ sind in den letzten Jahren modern geworden und finden sich hin und wieder in Zeitschriften oder auf Online-Portalen. In der Regel sind es Fotos von Gebäuden, die dem Verfall preisgegeben sind, in Vergessenheit geratene Reste einstmals dekorativer Inneneinrichtungen oder Häuser, die sich dem Zustand einer Ruine annähern und einen gewissen morbiden Charme ausstrahlen. Nach meiner Definition gibt es jedoch auch „Verlorene Orte“, die ganz frisch geschaffen wurden. Beispielhaft möchte ich auf die neue Garage vor der Odernheimer Grundschule in der Turnhallstr. aufmerksam machen. Wenn man bedenkt, dass vor nicht langer Zeit Odernheimer SchülerInnen auf diesem Grundstück Naturerfahrungen in einem Schulgarten sammeln konnten, dann verursacht mir der jetzige Anblick Schmerzen. Der Platz ist verloren für die Schüler und für ein ansprechendes Ortsbild.
Die hermetisch versiegelte und zugepflasterte Fläche in Verbindung mit der demonstrativen Schlichtheit der Straßenlaterne ruft bei mir Erinnerungen wach an Grenzposten der ehemaligen Grenze zur DDR. Es tut mir leid, wenn mein Urteil so harsch ausfällt, aber ich finde, mit solchen Bauprojekten verspielt Odernheim sein Potential und seinen Charme und ich frage mich: „Wer genehmigt so etwas?“ Leider ist dies nicht das einzige Beispiel und ich werde ab jetzt in unregelmäßigen Abständen weitere Aufnahmen von modernen „Lost Places“ in Odernheim präsentieren.
Lost Places – gute Titelidee und sehr zutreffend. Gratulation
Lieber Benno,
Leider muss unser Urteil auch harsch ausfallen. Erstens ist nur ein kleiner Teil des Grundstücks auf deinen Bildern zu sehen, zweitens liegen die Zeiten des Schulgartens schon Jahre zurück.
Das Eigentum eines Dritten so öffentlich an den Pranger zu stellen, befinden wir als Anmaßung, sogar als Unverschämtheit.
Das Gartengrundstück war zuvor über einige Jahre hinweg völlig verwildert, von einem Garten konnte man nicht mehr reden. Nun ist es ein ordentlich angelegtes Freizeitgelände einer Familie, die es nach ihrem Geschmack und Bedürfnissen gestaltet hat.
Hätte jeder Mensch den gleichen Geschmack, wäre die Welt monoton und nicht so vielfältig wie sie nun mal ist.