Damit wäre ich wieder bei dem Thema „Yin und Yang“ (siehe Beitrag vom 17.01.2021). Uns Deutschen sagt man ja nach, sehr ordentlich zu sein, und manch einer hält viel auf diese Tugend. Doch wem das Prinzip von Yin und Yang vertraut ist, der weiß, dass im Kern dieser doch so positiven Eigenschaft das Chaos wohnt. Ganz aktuell können wir das Phänomen beim Management der Corona-Maßnahmen beobachten. Alles war wohl geordnet und perfekt geplant. Alles musste durch Formulare und Unterschriften belegt sein, Impfzentren wurden aus dem Boden gestampft, nur bestimmte Leute durften Impfungen durchführen, Altersgruppen wurden eingeteilt und priorisiert. Termine mussten beantragt, unterschrieben und datentechnisch erfasst sein. Nur keinen Wildwuchs zulassen! Das überraschende Ergebnis: Die deutsche Gründlichkeit führte zu leicht chaotischen Zuständen und wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen. Entsprechend machte sich Häme breit. In anderen Ländern dürfen Hausärzte, sogar Apotheker, selbst draußen auf Sportanlagen ohne weitere Antragstellung impfen. Es darf sogar jeder kommen wann er möchte. Unvorstellbar für uns!?
Um beim Yin und Yang-Phänomen zu bleiben, möchte ich ein Beispiel dafür anführen, wie wiederum schlimmstes Chaos zu Ordnung führen kann: Ein sogenannter „Messi“ (nicht der Fußballer) ist damit überfordert seinen Alltag zu strukturieren. Vor allem kann er sich nicht von Dingen trennen und hortet was er nur kann. Folge davon ist eine Anhäufung belangloser Besitztümer, die sich in den Räumen und Fluren türmt und nach und nach die ganze Wohnung verstopft. Es führt dazu, dass die Gänge durch die Wohnung immer enger werden und den Bewohner nun zwingen sich nur auf schmalen Pfaden durchs Haus zu bewegen. Sein chaotischer Umgang mit den Dingen führte somit zu einer ganz engen Struktur und Ordnung.