Der Odernheimer Weihnachtsmarkt ist coronabedingt leider abgesagt, aber dank der Beleuchtung am Flecken und in der Hauptstraße kann man trotzdem in vorweihnachtliche Stimmung geraten.
Traditionell steht auch wieder eine geschmückte Fichte am Marktplatz, genauso wie in der Nähe der Bushaltestelle am Flecken. Das ist schön und schafft Atmosphäre.
Ganz allgemein betrachtet frage ich mich dennoch, warum man die Bäume opfert. Man sägt sie ab, stellt sie weihnachtlich geschmückt für ein paar Wochen an markanten Stellen im Ort auf, um sie dann von der freiwilligen Feuerwehr entsorgen zu lassen. So eine Fichte, die unter optimalen Bedingungen bis zu 600 Jahre alt werden kann, braucht immerhin 15 bis 20 Jahre, um eine repräsentative Höhe zu erreichen. Leisten wir uns nicht eine ungeheure Verschwendung, die auch ökologisch höchst bedenklich ist?
Natürlich haben die über Jahrzehnte gewachsenen Rituale eine immense Bedeutung und man tut sich entsprechend schwer, sie infrage zu stellen. Doch wäre es nicht viel sinnvoller einen Baum an einem zentralen Standort zu pflanzen, ihn immer wieder aufs Neue zu schmücken und das eingesparte Geld z.B. einem wohltätigen Zweck zukommen zu lassen.
Als weiteres positives Beispiel sei der über Odernheim schwebende „Weihnachtsbaum“ erwähnt. Von den „Rüstigen Rentnern“ initiiert, steht auf dem Stempelsberg eigentlich nur ein Metallgestell mit entsprechender Beleuchtung. Der Effekt ist frappierend und kein Baum kommt zu Schaden. Genial.
Übrigens für den Weihnachtsbaum zu Hause, unbedingt einen Bio-Baum kaufen! Er soll nur unwesentlich teurer sein. Die in Weihnachtsbaumkulturen konventionell aufgezogenen Bäume werden mit einem Cocktail aus Glyphosat, Herbi-, Fungi -, und Pestiziden hochgepäppelt. Die Hinterlassenschaften sind verseuchte Böden und Gefährdungen des Trinkwassers. 30 Millionen Weihnachtsbäume werden jährlich zu Weihnachten in Deutschland verkauft. 25% davon werden in Deutschland abgeholzt.
(Quellen: https://mein-kraeuterkeller.de/pestizide-in-weihnachtsbaeumen ) https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/bund-testet-weihnachtsbaeume-76-prozent-mit-pestiziden-belastet-auch-illegales-pestizid-gefunden/
Selbstverständlich ist das ein großes Geschäft, aber wir wissen, wie es um unsere Natur bestellt ist. Für die Kommunen ein schöner, tief verwurzelter Baum an einem festen Standplatz und für zu Hause ein Bio-Baum wäre ein kleiner, aber beachtlicher Beitrag zum Natur- und Umweltschutz.