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Das Prinzip von Yin und Yang oder warum Holstein Kiel die Bayern rausgeworfen hat.

Das Symbol Yin und Yang kennen die meisten, zumindest haben sie es schon mal irgendwo gesehen. Wenige wissen jedoch, dass hinter dem Symbol ein universelles Erklärungsprinzip steckt, das auf nahezu jeden Lebensbereich angewendet werden kann. Es entstammt vermutlich dem Taoismus, einer weitverbreiteten Denkhaltung (keine Religion)  im China der Jahre um 2000 vor Christus. Die folgende Episode basiert auf dieser Art des Denkens:

Ein armer alter Mann lebte mit seinem Sohn in einer verfallenen Festung auf dem Gipfel eines Hügels. Er besaß ein Pferd, das eines Tages davonlief. Da kamen die Nachbarn, um ihr Mitgefühl für seinen Verlust zu bekunden. „Warum glaubt ihr, dass das ein Unglück ist?“ fragte der alte Mann. Später kam das Pferd in Begleitung mehrerer wilder Pferde zurück, und diesmal kamen die Nachbarn, um ihn zu beglückwünschen. „Warum glaubt ihr dass das ein Glück ist?“ fragte er. Nachdem nun eine Anzahl von Pferden zur Verfügung stand, gelüstete es den Sohn zu reiten, und das Resultat war, dass er sich ein Bein brach. Wieder kamen die Nachbarn herbei, um ihr Bedauern auszusprechen, und wieder fragte der alte Mann, warum sie glaubten, dass dies ein Unglück sei. Im folgenden Jahr brach ein Krieg aus, und der Sohn wurde vom Wehrdienst befreit, weil er lahm war. (Quelle: J.C. Cooper „Der Weg des Tao“)

Yin und Yang ist das Prinzip der Gegensatzpaare und ihrer Abhängigkeit voneinander. Das eine gibt es nicht ohne das andere. Ohne Leben kein Tod und umgekehrt. Ausatmen kann man nur, wenn man vorher eingeatmet hat. Kein Hass ohne Liebe usw. Man könnte das unendlich fortsetzen, es stellt aber nur einen Aspekt des Yin- und Yang-Symbols dar, denn das Geniale dieses Symbols und der zugrunde liegenden Philosophie, sind die entgegengesetzt gefärbten Punkte.                                                                          

Ein Beispiel aus dem alltäglichen Leben: Die schwarze Seite oben symbolisiert in diesem Fall die Mobilität. Auf der Gegenseite stellt die weiße Seite den entgegengesetzten Pol, die Immobilität, dar. Der weiße Punkt bedeutet, dass der Mobilität im Kern die Bewegungslosigkeit innewohnt. Wird ein Pol zu übermächtig, kommt zwangsläufig der Gegenpol ausgleichend zum Vorschein:    

 Durch die massive Motorisierung im vergangenen Jahrhundert – durch Autos, ÖPNV usw. –  kommt es zu Staus und Verstopfung, also zur Immobilität. In manchen Straßen Kölns beispielsweise kann man nur mit viel Glück – es sei denn man hat eine Garage –  vor der eigenen Wohnung parken. Durch die Menge der Verkehrsmittel ist man häufig gezwungen weit von der Wohnung entfernt einen Parkplatz zu finden. Die zunehmende Immobilität durch die Menge an Autos sorgt jetzt dafür, dass man gezwungenermaßen zu Fuß gehen muss (der schwarze Punkt im Weiß), was dann wiederum für mehr Bewegung sorgt.

Der FC Bayern hat in der letzten Saison eine schier endlose Siegesserie hingelegt. Zum Glück greift auch hier das Yin und Yang-Prinzip. Mit der Erfolgsserie entstehen zwangsläufig Nachlässigkeit, Erschlaffen der Motivation, Überheblichkeit u.a.m.  Die Folge sind überraschende Niederlagen wie vergangene Woche, als der Zweitligist Holstein Kiel den FC Bayern aus dem Pokalwettbewerb warf.  Dank Yin und Yang bleibt der Wettkampfsport spannend.

Auch das Coronavirus wird zwangsläufig seinen Siegeszug irgendwann beenden müssen, wenn  z.B.  die vielen Infizierten eine Herdenimmunität ausprägen oder die Impfkampagne tatsächlich greifen sollte.

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