„Gar lustig ist die Jägerei, …“

Eine Polemik > Schluss mit lustig

"Der Struwwelpeter" von Heinrich Hoffmann
Aus „Der Struwwelpeter“ von Heinrich Hoffmann

Die Grünröcke und ihr Wirken haben Tradition. Die herrschenden Strukturen bestehen z.T. schon seit Jahrhunderten. In Zeiten, als der Adel noch zur Diplomatenjagd lud und „Halalis“ durchs Horn schmetterte, waren Begriffe wie Naturschutz oder Tierwohl noch unbekannt.  An diesen vergangenen Zeiten aber, hängt der Jäger.   „… er schießt das Wild daher, gleich wie es ihm gefällt“, klingt es noch aus der Vergangenheit nach. Fast schon verzweifelt kämpft die Jägerschaft u.a. um den Erhalt der Trophäenjagd – mit oder ohne Schrotkugeln – und will nicht von der Wildfütterung lassen. Doch die Zeiten ändern sich. Die Natur ist massiv bedroht und die Rolle der Jäger ist ein verfilzter Zopf, der schon lange abgeschnitten gehört. Eine geballte Lobby, macht nun Stimmung gegen ein neues Gesetz, dass der Natur und den bedrohlichen Entwicklungen der Klimakatastrophe entgegenwirken will. Täglich bekommen wir aufgezeigt, dass wir nicht so weiter machen können wie bisher: Weltweite Waldbrände, Gefährdung der Trinkwasserreservoire seien nur beispielhaft genannt. Die Jägerschaft (und viele andere auch) haben diesen Schuss noch nicht gehört. Ähnlich wie die Landwirte, die im Zuge der Gülleverordnung allen Ernstes forderten, dass man wegen zu hoher Werte an anderen Stellen die Nitratbelastung ermitteln sollte, fordert die Jägerschaft völlige Rücknahme des Gesetzentwurfs. Keine Gedanken, geschweige denn Ideen, wie man sinnvoll auf die dramatischen Entwicklungen der Naturzerstörung antworten könnte. Nein! Es soll alles bleiben wie es ist. Die pure Ignoranz schlägt Katrin Eder, der Umweltministerin, entgegen. Man muss ihren Mut bewundern und ihr gebührt Anerkennung für das ins Auge gefasste Gesetz.  Wenn man mit realistischen Vorstellungen in die Zukunft schaut, gehört die Jagd in der heutigen Form abgeschafft. „Ranger“, die sich dem Wohl der Natur und der Umwelt verpflichtet fühlen, sollten die Jäger mit all ihren überkommenen Traditionen langsam aber sicher ablösen. Vielleicht können Jäger in Zukunft ihr „Knowhow“ als verbeamtete Naturschützer einbringen. Die Wälder, mitsamt ihren Bewohnern sind ein zu hohes Gut, als dass man sie dem Eigennutz einer elitär tradierten Jägerschaft überlässt.

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